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Es ist kein Geheimnis – die Oper ist ein so spezifisches Genre, dass es unmöglich erscheint, daran vorbeizugehen. Am 18. Oktober 1752 fand im Versailler Hoftheater die Uraufführung der Oper Der Dorfwahrsager von niemand anderem als Jean-Jacques Rousseau statt. Darüber hinaus wurde dieser Schriftsteller und große Philosoph tatsächlich zum Wegbereiter für die komische Oper in Frankreich.

Er schuf die Orchesterpartitur innerhalb von drei Wochen und beabsichtigte, sie für die Pariser Oper zu verwenden, aber es gelang ihm nicht und schließlich fand die Vorstellung am königlichen Hof in Versailles statt.

Er komponierte den Dorfwahrsager für seinen eigenen Text im Stil des italienischen „Intermezzo” unter dem Einfluss von Gastspielen der italienischen Operntruppe, die die Oper La serva padrona von Pergolesi präsentierte. Er ersetzte Rezitative durch gesprochene Texte, da er meinte, dass die akzentuierte Melodie der französischen Sprache im Gegensatz zu Italienisch nicht für den „deklamierten” Gesang geeignet und Französisch keine Sprache für künstlerischen Gesang sei. Die Empörung der französischen Öffentlichkleit war offensichtlich. Als ob das nicht genug wäre, kritisierte er auch das Pathos der französischen Musik. Aber Philosophen – so scheint es – können sich mehr erlauben… Schließlich wurde am 1. März 1753 Der Dorfwahrsager des großen Philosophen auch in der Pariser Oper vorgestellt. Er wurde sehr herzlich aufgenommen und war lange Zeit sehr erfolgreich.

Es ist nicht zu leugnen, dass Jean-Jacques Rousseau seinen bedeutenden Platz in der Geschichte eher als Philosoph als als Komponist gefunden hat. Er mochte, schätzte und unterstützte jedoch die komische Oper sehr, und dies ist ein bedeutendes und aussagekräftiges Merkmal, das nicht nur unter Philosophen eher selten vorkommt!

Jean-Jacques Rousseau auf dem Gemälde von François Guérin