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Dieser italienische Komponist hat die Oper grundlegend reformiert, er war der erste große Erneuer der westlichen Musik und ein genialer Schöpfer – einer der Großen, ohne die die Oper nicht zu dem werden würde, was sie ist. Claudio Monteverdi (gestorben am 29. November 1643) hat in seinen Opernkompositionen die Bedeutung der Solostücke in einem bisher unbekanntem Ausmaß hervorgehoben. Monteverdi spiegelt stärker als seine Vorgänger die „deklamierte Dramatik“ in den gesungenen Teilen wider, während die Musik alle Ereignisse auf der Bühne mit einem wechselnden Timbre deutlicher betont als bei anderen Komponisten und illustriert die Gefühle der Helden anschaulich durch eine Technik, die sich auf Erinnerungen bezieht. Aus der Rezitativ-Strömung heben sich die Anfänge der Arien ab und Monteverdi nutzt für die Darstellung der Aktion auf der Bühne Chöre und… Tänze!
Die Uraufführung seiner ersten Oper Orpheus fand noch während seiner Tätigkeit am Hof in Mantua am 24. Februar 1607 statt. Dieses Stück enthält bereits viele musikalisch-dramatische Überraschungen und Neuigkeiten. Mit seinen letzten drei Stücken schloss Monteverdi die Opernreform ab, führte die venezianische Schule zu ihrer größten Blütezeit und legte den Grundstein für die Weiterentwicklung der Barockoper.
Er wurde in der Familie eines Arztes geboren, lernte sehr früh Gesang, Komposition und Instrumentalspiel, 1582 erschienen seine ersten Kompositionen. Er war Mitglied der berühmten Accademia di Santa Cecilia in Rom. Und selbstverständlich… ein verdienter Reformer der Oper!
In unserem Theater hatte Orpheus seine Aufführung (und welche!) im Jahr 1975. In der Ballettversion, aber auch in der gesungenen Version, die von Erich Walter inszeniert und choreografiert sowie von Bogusław Madey dirigiert wurden, schufen u. a. Kazimierz Wrzosek (Orpheus), Małgorzata Zalejska (Eurydike), Franciszek Knapik (Apollo) hervorragende Ballett-Rollen und die Vokal-Rollen entsprechend: Jerzy Artysz, Delfina Ambroziak und Roman Werliński.
Claudio Monteverdi war einer der ersten großen Opernschöpfer. Er war auch Sänger, Bratschist (er spielte Viola da Braccio) und… katholischer Priester.
Bernardo Strozzi, Porträt von Claudio Monteverdi, Öl auf Leinwand, 1630