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Nachdem am 5. Dezember 1705 in Hamburg die Oper Cleopatra von Johann Mattheson aufgeführt worden war, kam es zu einem echten Degenkampf zwischen befreundeten Komponisten Johann Mattheson und Georg Friedrich Händel, der diese Aufführung dirigierte. Johann Mattheson sang auch in seiner eigenen Oper die Hauptrolle des Antonius und nach seinem Tod auf der Bühne wollte er – wie bisher – die Aufführung bis zum Ende persönlich dirigieren.
Als er Händel aufforderte, den Platz des Dirigenten verlassen, was dieser nachdrücklich ablehnte, kam es zu einem heftigen Streit, der mit Matthesons Herausforderung zum Duell endete. Er warf Händel vor, den Anweisungen nicht zu folgen, und unterbrach ihn mehrmals beim Dirigieren, redete eine andere Interpretation ein, als abgesprochen wurde, was sich Händel als Leiter der Musikproben nachdrücklich nicht gefallen ließ.
Das Duell zwischen den beiden Komponisten fand statt – na klar! – auf dem Marktplatz und endete glücklicherweise ohne Blutvergießen; Matthesons Degen brach bei dem entscheidenden Stoß, als er einen großen Metallknopf an Händels Gehrock traf. Infolge der Vermittlung eines Stadtrats versöhnten sich die verfeindeten „Duellanten“, aber ihre Freundschaft war definitiv zu Ende.
Es steht außer Frage, dass Konflikte – größere oder kleinere – schon immer in der Oper aufgetreten sind…
Nicht auszudenken, wie die Karrieren von z. B. Callas und Tebaldi enden könnten…
Zum Glück wurden Duelle verboten! Es gibt also immer noch jemanden zum Singen und Dirigieren! Auch bei uns.