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Erst ein halbes Jahrhundert nach dem Tod (am 26. Juni 1941) ist Ignacy Jan Paderewski in sein Heimatland „zurückgekehrt“. Am 29. Juni 1992 wurde der Sarg mit den sterblichen Überresten des Komponisten von den Vereinigten Staaten nach Polen transportiert. Der herausragende Pianist, Komponist und Staatsmann äußerte vor seinem Tod den Wunsch, dass seine Gebeine eines Tages in seiner freien Heimat ruhen soll.
Vor dem Königsschloss in Warschau – begleitet von Tausenden Menschen – wurde der Sarg mit den sterblichen Überresten des Virtuosen u. a. vom Präsidenten der Republik Polen, Premierminister und Primas von Polen begrüßt. Nach den offiziellen Reden wurde der Sarg in das Königsschloss gebracht, wo der Große Pole von allen Versammelten begrüßt und verabschiedet werden konnte.
Am 5. Juli 1992 wurden die sterblichen Überreste von Paderewski in Anwesenheit der Präsidenten Lech Wałęsa und George Bush in der Krypta des Warschauer Johannesdoms beigesetzt; den Trauergottesdienst hielt Primas Józef Glemp. Und so ging der Traum des Meisters, in eine freie Heimat zurückzukehren, in Erfüllung.
Paderewski hat uns eine einzige Oper – Manru – hinterlassen. Bei ihrer Premiere in Dresden spielte die Titelrolle der herausragende polnische Tenor, Aleksander Bandrowski, der diese Rolle auch 1901 in Lemberg, während der ersten polnischen Aufführung des Stücks spielte. 1902 wurde die Oper auf der Bühne der Metropolitan Opera in New York aufgeführt, wo die berühmte Marcelina Sembrich-Kochańska die Partnerin von Bandrowski war.
In unserem Theater hatte die Oper 1984 in der Realisation von Alicja Dankowska (Regisseurin) unter der musikalischen Leitung von Aleksander Tracz mit dem Bühnenbild von Marian Stańczak ihre Premiere und Tadeusz Kopacki spielte als Titelheld seine nächste große (!) Rolle.
Porträt von Ignacy Paderewski, 1891, Öl auf Leinwand, Autor: Lawrence Alma Tadema, Nationalmuseum in Warschau