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WISSEN SIE, DASS… Jüngere Schwester der Oper.

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Früher oder später musste es passieren. Neben der Oper mit ihrem Ernst, ihrer Majestät und ihrem Pathos musste schließlich etwas Leichteres und Fröhlicheres, aber keineswegs weniger Ehrgeiziges und Einfacheres, entstehen.

Die Uraufführung der schönen Helena von Jacques Offenbach im Pariser Théâtre des Variétés (17. Dezember 1864) wurde zum großen Erfolg des Komponisten und er selbst – zum Autor der bislang unbekannten Opéra-bouffe – einer Parodie, die aus musikalischen Teilen besteht, welche durch gesprochenen Dialog miteinander verbunden sind; kurz gesagt, die jüngere Schwester der Oper – die Operette – wie Offenbach viele seiner Werke bezeichnete, wurde geboren.

Die schöne Helena begeistert mit Eleganz ausstrahlender Musik, die sogar in den leichtesten Teilen ausgezeichnet instrumentalisiert ist sowie mit Leichtigkeit und Witz glänzt. Der Text ist voller lustiger Situationen und zahlreicher Parodien ernsthafter griechischer Mythen. Das Libretto schufen die Meister Henri Meilhac und Ludovic Halévy geschaffen, die von dem Prinzen de Morny selbst – dem Stiefbruder des Kaisers – unterstützt wurden, was für die Abschwächung zahlreicher Zensureingriffe von großer Bedeutung war. Neben politischen Parodien hatte das Werk es auch auf die Gattung Grand opéra abgesehen, obwohl Offenbach mit seiner kompositorischen Feder den Darstellern gegenüber nicht nachsichtig war und ihnen viele schwierige Glanzarien gab. Die schöne Helena selbst ist zu einer der beliebtesten Operetten geworden, mit der die größten Stars der „großen Schwester“ auf den Bühnen renommierter Theater – einschließlich Operntheater – der Welt konkurrieren.

Leider war Helena nicht in unserem Theater zu Gast; stattdessen führten wir einen anderen Hit von Offenbach – Orpheus in der Unterwelt (1970) und zweimal seine ausgezeichnete Oper Hoffmanns Erzählungen (1973 und 2007)auf.

Ist das nicht genug? Vielleicht, aber es gibt noch eine Menge zu sehen…

 

Jacques Offenbach, Karikatur, Autor Nadar auf der Basis einer Zeichnung von Édouard Riou
Quelle